Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland
Gemeinsam für mehr Familien
Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein Problem, das aufgrund der demografischen und gesellschaftlichen Konsequenzen alle angeht. Daher hat Wunschkind e.V. eine Initiative ins Leben gerufen, die in Politik und Gesellschaft mehr Unterstützung für Kinderwunschpaare erreichen will.
Die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland wurde von Wunschkind e.V., dem Verein der Selbsthilfegruppen für Fragen ungewollter Kinderlosigkeit gegründet. Ziel der Initiative ist es, die Öffentlichkeit über die Problematik ungewollter Kinderlosigkeit zu informieren, die gesellschaftliche Unterstützung für Kinderwunschpaare zu fördern sowie den Zugang zu medizinischer Behandlung für betroffene Paare nachhaltig zu verbessern. Unterstützt wird die Initiative durch Vertreter aus Politik, Medizin und Wissenschaft, den Unternehmen MSD und Ferring Arzneimittel GmbH sowie Betroffene.
Wenn der Wunsch nach Kindern und Familie aus medizinischen Gründen nicht in Erfüllung geht, ist dies nicht nur für die betroffenen Paare ein großes Problem. Wir alle sind von zunehmender Kinderlosigkeit und sinkenden Geburtenzahlen betroffen. Die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland will daher in der Öffentlichkeit mehr Verständnis für die Situation von Kinderwunschpaaren schaffen und den Zugang zu medizinischer Behandlung für die betroffenen Paare nachhaltig verbessern.
Mehr Unterstützung für Kinderwunschpaare – mehr Wunschkinder in Deutschland
Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein Thema über das in Politik und Öffentlichkeit wenig gesprochen wird. Zu Unrecht, denn Kinder sind ein entscheidender Zukunftsfaktor. Wir wollen über Hintergründe und Behandlungsmethoden informieren und setzen uns für eine moderne Familienpolitik ein, die Kinderwunschpaare aktiv auf ihrem Weg zum Wunschkind unterstützt.
Paare, die sich für eine Familie entschieden haben, brauchen und verdienen Unterstützung. Insbesondere dann, wenn sich die ersehnte Schwangerschaft nicht auf natürlichem Wege einstellt. Ziel der Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland ist es daher, über die Problematik ungewollter Kinderlosigkeit zu informieren. Für viele Paare kann durch eine medizinische Behandlung der Wunsch nach Familie doch noch in Erfüllung gehen. Doch leider nehmen nur relativ wenig Paare diese Chance wahr. Daher wollen wir den Zugang zu einer Kinderwunschbehandlung für die Betroffenen nachhaltig erleichtern.
Was die Politik tun kann
Die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland setzt sich für eine moderne Familienpolitik in Deutschland ein. Dazu gehört die familienpolitische Unterstützung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, die derzeit stark durch die Finanzierung notwendiger Behandlungen belastet werden. Durch ein neues partnerschaftliches Modell der Finanzierung wollen wir mehr Kinderwunschbehandlungen ermöglichen und damit die Geburt von vielen tausend Wunschkindern fördern.
Unsere Forderung: Mehr gesellschaftliche Unterstützung und eine finanzielle Entlastung der Kinderwunschpaare!
Die Geburtenzahlen und die Entwicklung der Behandlungszahlen bei Kinderwunschpaaren seit 2004 zeigen deutlich: Wer bei Kinderwunschbehandlungen spart, hindert Paare massiv daran, ihren Wunsch nach Nachwuchs und Familie zu verwirklichen. Die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland will einen konstruktiven politischen Dialog für mehr Kinderwunschbehandlungen fördern und begrüßt jede Form der Verbesserung des Status quo. In diese Debatte bringt die Initiative einen konkreten Vorschlag für ein neues Finanzierungsmodell von Kinderwunschbehandlungen ein.
Ungewollte Kinderlosigkeit und ihre Folgen für Deutschland
Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft die ganze Gesellschaft! Denn unter den Folgen sinkender Geburtenzahlen leiden wir alle. Die seit Jahren sinkende Zahl an Geburten führt langfristig zu einem Rückgang der Erwerbsfähigen, einer stagnierenden Wirtschaft sowie entvölkerten Gegenden in ganz Deutschland.
Kinderwunschbehandlungen sind ein einfacher Weg zu mehr Kindern
Kinderwunschbehandlungen können helfen, die demografische Entwicklung nachhaltig zu verbessern. Allerdings ist seit der Gesundheitsreform 2004, bei der die Leistungen für Kinderwunschpaare um 50 Prozent gekürzt wurden, die Zahl der Behandlungen dramatisch zurückgegangen. Jedes Jahr werden als Folge dieser Fehlentscheidung ca. 6.400 Kinder weniger geboren. Das entspricht in etwa der jährlichen Geburtenzahl einer deutschen Metropole wie Düsseldorf.
Dagegen steht die positive demografische Bilanz von Kinderwunschbehandlungen. Allein in den zehn Jahren von 1997 bis 2006 sind 105.000 Geburten durch Kinderwunschbehandlungen möglich geworden. Vorreiter wie Österreich und Dänemark haben das demografische Potential erkannt und fördern Kinderwünsche finanziell mit durchschlagendem Erfolg.
Das Partnerschaftsmodell: Ein Vorschlag der Initiative Wunschkinder
Die Finanzierung von Kinderwunschbehandlungen ist eine massive Belastung für betroffene Paare. Verschärft wurde die Belastung durch die Reduktion der Erstattungskosten im Zuge der Gesundheitsreform. Die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland schlägt deshalb vor, die Finanzierung über familienpolitische Mittel zu ergänzen und damit die Betroffenen massiv zu entlasten.
Nach Angaben des Bundesverbandes Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands (BRZ) kostet eine Kinderwunschbehandlung je nach der notwendigen Behandlungsmethode zwischen 3.000 (IVF) und 3.600 Euro (ICSI). Der statistische Durchschnitt liegt bei 3.200 Euro.
Die individuellen Kosten sind aber von Fall zu Fall unterschiedlich, dabei spielen Faktoren wie die exakte Diagnose, die notwendigen Medikamente, die gewählte Praxis oder Klinik und natürlich individuelle Vereinbarungen und Programme der Krankenkassen eine Rolle.
Über 50 Prozent weniger Behandlungen
Seit 2004 müssen in der Gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Kinderwunsch-Paare mindestens die Hälfte der Kosten für ihre Behandlung selbst tragen. Damit kommen ca 1.600 Euro pro Behandlung auf die Betroffenen zu, was in etwa dem durchschnittlichen pro Kopf Netto-Einkommen in einem Angestellten-Haushalt entspricht. Bei den meist notwendigen drei Behandlungen liegen die Kosten damit für die Paare bei 4.800 Euro. Ab dem vierten Versuch fallen auch die bestehenden Erstattungen der Krankenkassen von derzeit 50 Prozent weg, damit tragen die Paare die vollen Kosten für alle weiteren Behandlungszyklen.
Die Konsequenz der aktuellen Finanzierungssituation: Ein dramatischer Rückgang der Behandlungszahlen – im Vergleich der Jahre 2002 und 2005 werden bei GKV-versicherten Frauen 55 Prozent weniger Behandlungen durchgeführt!
Das Partnerschaftsmodell: eine faire Lösung und eine starke familienpolitische Unterstützung
Die Initiative schlägt deshalb ein Finanzierungsmodell vor, mit dem sich der Eigenanteil für Betroffene halbieren lässt.
Wir wollen die Familienpolitik stärker in die Verantwortung nehmen, damit nicht aus finanziellen Gründen noch weniger Kinder geboren werden.
Wie im Zuge der Gesundheitsreform seit 2004 vereinbart, übernehmen die Krankenkassen 50 Prozent der Behandlungskosten für die zu Grunde liegenden Erkrankungen. Die zweite Hälfte könnten die behandelten Paare und die Gesellschaft zu gleichen Teilen tragen. Alle drei Partner – Eltern, Krankenkassen und Gesellschaft – würden so einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Beitrag leisten.
Einen Anspruch auf diese familienpolitischen Leistungen sollten alle gesetzlich versicherten Paare haben. Dabei könnte das Partnerschaftsmodell für alle Behandlungsmethoden gelten, für die die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten zur Hälfte übernehmen. Da oft auch der vierte oder fünfte Behandlungszyklus noch zum Erfolg führt, erscheint eine Begrenzung des Zuschusses auf eine bestimmte Zykluszahl pro Paar nicht sinnvoll.
Für die meisten Paare würden sich bei dieser Regelung die Kosten pro Behandlung um die Hälfte, auf einen Durchschnittswert von ca. 800 Euro reduzieren. Dies würde unmittelbar zu mehr Behandlungen führen.
Die Mittel, die dafür aus der öffentlichen Hand bereitgestellt werden müssten, sind vergleichsweise gering. Die Geburtenrate in Deutschland ließe sich mit einem minimalen finanziellen Aufwand steigern. Mit nur einem Prozent des familienpolitischen Etats der Bundesregierung kann die Geburt von bis zu 16.000 Wunschkindern ermöglicht werden.
Die Zahlen zeigen es deutlich: Geht man von einer möglichen Steigerung der Behandlungszahlen bei gesetzlich versicherten Paaren auf ca. 80.000 Behandlungszyklen pro Jahr und durchschnittlichen Kosten von ca. 3.200 Euro pro Behandlungszyklus aus, so liegen die Kosten für diese 80.000 Behandlungen bei ca. 256 Millionen Euro. Der Anteil, den die Gesellschaft bei diesem Partnerschaftsmodell aus öffentlichen Mitteln beitragen würde, läge bei 64 Millionen Euro.
Legt man die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit für den Erfolg von Kinderwunschbehandlungen (IVF und ICSI) in Deutschland zu Grunde, so würden diese 80.000 Behandlungszyklen zu ca. 16.000 Kindern führen.
Als konkrete Maßnahme zur Förderung junger Familien könnten die Mittel zur Förderung von Kinderwunschbehandlungen im Etat des Bundesfamilienministeriums bereitgestellt werden. Eine Summe von 64 Millionen Euro würde etwa ein Prozent der für das Jahr 2008 vorgesehenen Ausgaben des Bundesfamilienministeriums (6,2 Milliarden Euro) ausmachen.
Auch bei einem Vergleich mit anderen Mitteln für eine moderne Familienpolitik wie dem Elterngeld wird deutlich, dass diese Investition sehr gut angelegt wäre. Mit nur etwa 1,6 Prozent der 4 Milliarden, die im Jahr 2007 für das Elterngeld vorgesehen sind, könnte die Geburt von ca. 16.000 Kindern gefördert und abgesichert werden.
Ungewollte Kinderlosigkeit – ein Fall für die Familienpolitik
Für eine moderne Familienpolitik sollte Familie nicht erst mit der Geburt eines Kindes beginnen. Familie ist auch dort, wo sie geplant wird, wo Kinder zum Lebensentwurf gehören und sehnlichst herbeigewünscht werden.
Gerade in Zeiten sinkender Geburtenraten müssen auch in Deutschland Kinderwunschbehandlungen besser gefördert und Kinderwunschpaare auf ihrem Weg zur Familiengründung bestmöglich unterstützt werden.
Finanzielle Entlastung für Wunscheltern ist das familienpolitische Gebot der Stunde
Seit 2004 müssen Paare, die aus medizinischen Gründen eine Kinderwunschbehandlung in Anspruch nehmen wollen, mit einem Eigenanteil von durchschnittlich 1600 Euro pro Behandlungszyklus rechnen. Bei den oft notwendigen drei Behandlungszyklen liegen die Kosten bei 4.800 Euro – eine Belastung, die gerade junge Paare oft vor dem Gang zum Arzt zurückschrecken lässt.
Die Geburtenzahlen und die Entwicklung der Behandlungszahlen bei Kinderwunschpaaren seit 2004 zeigen deutlich: Wer bei Kinderwunschbehandlungen spart, hindert Paare massiv daran, ihren Wunsch nach Nachwuchs und Familie zu verwirklichen.
Das Partnerschaftsmodell: eine faire Lösung
Um konkrete Verbesserungen für Kinderwunschpaare zu erreichen schlägt die Initiative Wunschkinder – Zukunft für Deutschland ein neues Modell zur Finanzierung von Kinderwunschbehandlungen vor: Wie im Zuge der Gesundheitsreform seit 2004 vereinbart, übernehmen die Krankenkassen 50 Prozent der Behandlungskosten für die zu Grunde liegenden Erkrankungen. Die zweite Hälfte tragen die behandelten Paare und die Gesellschaft zu gleichen Teilen. Alle drei Partner – Wunscheltern, Krankenkassen und Gesellschaft – würden so einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Beitrag leisten.
Etwa ein Prozent des familienpolitischen Etats würde reichen
Als konkrete Maßnahme zur Förderung junger Familien könnten die Mittel zur Förderung von Kinderwunschbehandlungen im Etat des Bundesfamilienministeriums bereitgestellt werden. Eine Summe von 64 Millionen Euro würde etwa ein Prozent der für das Jahr 2008 vorgesehenen Ausgaben des Bundesfamilienministeriums (6,2 Milliarden Euro) ausmachen.
Mindestens so effektiv wie das Elterngeld
Auch bei einem Vergleich mit anderen Mitteln für eine moderne Familienpolitik wie dem Elterngeld wird deutlich, dass diese Investition sehr gut angelegt wäre. Mit nur etwa 1,6 Prozent der 4 Milliarden, die im Jahr 2008 für das Elterngeld vorgesehen sind, könnte die Geburt von ca. 16.000 Kindern gefördert und abgesichert werden.